To see and not to see – keine Frage!
Hinter „Blinde Passagiere“ steht ein Ensemble aus schauspielerfahrenen blinden oder sehbehinderten Darstellern und professionellen sehenden Schauspielern und Musikern. Seit Anfang 2008 erobern wir unter Leitung des Regisseurs und Theaterpädagogen Jörn Waßmund gemeinsam die Theaterbühne. Mit „Blindfische und Sehfische“ entstand das erste Stück frei nach Shakespeares „Sommernachtstraum“ an der damaligen Kultur Bühne Bugenhagen in Hamburg. Mittlerweile geht mit „Gestrandet in Bombay!“ unser dritte Produktion an den Start. Das zweite Stück „Blinde Passagiere“ wurde zu uneserem Namensgeber: Seit 2012 heißt unser Ensemble „Blinde Passagiere“.
Die Anfänge – voll inklusiv
Wir nahmen uns für das erste Stück viel Zeit, uns gegenseitig kennenzulernen. Dabei gab es viel Raum für theaterpädagoische Übungen, eine Schreibwerkstatt und Schauspieltraining. Die meisten Unsicherheiten hatten aber diejenigen unter uns, die bisher nichts mit blinden Menschen zu tun hatten. Für einige blinde Teilnehmer war es erstaunlich und zugleich höchst amüsant, wie bedeutungsschwanger und oft entscheidend das Sichtbare für die Sehenden ist.
Das Eis war schnell gebrochen. Und es wurde klar, dass es uns einfach um eines geht: gemeinsam packende Geschichten für die Bühne zu suchen und so professionell und künstlerisch wie möglich zu erzählen. Dass wir automatisch auch ein schönes Beispiel für Inklusion geben, war uns zwar bewusst, aber eher eine Selbstverständlichkeit am Rande.
Der zweite Streich: Das See-Musical
Bereits bei der Premierenfeier des ersten Stückes war klar, es geht weiter: „Etwas mit Gesang“ war die erste Idee. Das hätte einfach ein Liederabend sein können. Aber bei den ersten Proben und der Suche nach Liedern ergab sich alsbald eine große Eigendynamik mit dem Ergebnis eines Theaterstückes mit sehr viel Musik, das an Borde eines alten Frachters auf dem Meer spielt: das See-Musical „Blinde Passagiere“ war geboren.
Das See-Musical Blinde Passagiere zeigte sich nach der Kultur Bühne Bugenhagen an weiteren Spielstätten: So etwa der Hamburger Markthalle, als ganz besonderes Gesamt-Ereignis in adäquater Kulisse, dem alten Frachter MS BLEICHEN im Hamburger Freihafen und zuletzt auf Gastspielfahrt in Münster. Dazu präsentierten wir Kurzversionen des See-Musicals oder traten mit Gesangsprogrammen auf Tagungen auf.
Möge Ihnen und uns Poseidon gewogen sein.
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